Anfang 2014 gründete sich eine AG der Carl-Bosch-Schule, die sich seither für die Entwicklung und Umsetzung eines partizipatorischen Vermittlungsprogramms von Jugendlichen für Jugendliche zur Geschichte der ehemaligen ‚Kinderfachabteilung Wiesengrund‘ engagiert.
Für ihr erstes gemeinsames Projekt entwickelten die Jugendlichen Bausteine für einen transportablen Gedenkort. Sie bestimmten signifikante Architekturelemente, welche aus ihrem baulichen und geschichtlichen Kontext herausgelöst und in Bestandteile einer beweglichen und erweiterbaren Gesamtskulptur transformiert wurden. Insbesondere die zahlreichen Fenster der Häuser als Sinnbild für den Blick aus der Gefangenschaft in das ‚Draußen‘ inspirierten eine Vielzahl von Arbeiten. Größere Bauten nahmen die Form von Kulissen an, indem sie zum Beispiel die räumliche Situation im ehemaligen Labor aufgriffen und sie im Maßstab 1:1 aus Wabenkarton, Farbe und Klebefolie nachbildeten. Andere Objekte experimentierten mit Größenverhältnissen und dem Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht. Sie entstanden nach vor Ort gemachten fotografischen Aufnahmen, aber auch unter Verwendung von historischem Bildmaterial, Analog zu der stetig wachsenden Sammlung von Objekten wurden in einer Erzähl- und Schreibwerkstatt eigene kleine Geschichten geschrieben und Texte eingelesen, die als Audio-Archiv in der Installation präsent sind.
Blick in die Broschüre:
Künstlerische Leitung: Karen Scheper
Leitung Geschichts-AG: Thomas Grüssing