Zum Inhalt springen

Thomas-Mann-Gymnasium:
Werner H.

Hoffen, Helfen, Heilung? – Jugendliche Rappen zum Gedenken an Werner H. und sein kurzes Leben

Dieses bemerkenswerte Projekt entstand mit Imke Küster und Bao Chau, Ceylin, Ecem, Ela, Elli, Elle, Enes, Ender, Duru, Hamid, Jamal, Jasmin, Julina, Kaan, Kübra, Mia, Polat, Selina, Solaf, Sydney, Umut, Vitalii, Vladyslav, Zara und ihrer Ethik-Lehrerin Sybille Ochmann.

Werner H. war eines der Kinder, die im Sinne der NS-Ideologie als „lebensunwert“ galten und in der sogenannten „Kinderfachabteilung“ am Eichborndamm 238 nach einem kurzen Aufenthalt einen qualvollen Tod starb. Sein kurzes Leben fassten die Ärzte in der Patientenakte „K. 237“ zusammen.
Die Schüler:innen der 10. Klasse des Thomas-Mann-Gymnasium erzählten die Geschichte von Werner H. in Form von Rap-Songs, eindringlich, bewegt ,mit viel Wut und Verachtung gegenüber diesem menschenverachtenden System.

Am 15.11.2024 wurde ihr Projekt anlässlich der Gedenkfeier „Mein liebes Kind“ zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Werner H, dein Lächeln bleibt in uns
Von Duru, Kaan, Zara, Selina

Es war ´ne dunkle Zeit, voller Leid und Gewalt.
Werner H., ein Kind, das in Ketten verhallt.
100 Kinder verloren, die Schreie verwein,
Ärzte mit weißen Kitteln, doch das Herz war so leer.

Refrain:
Sie nennen es Wissenschaft, doch es war Folter pur
Kinder, die nicht passten, verloren ihre Spur
In den Augen der Ärzte war sein Leben nur Schein

Ärzte ohne Gnade, wo blieb die Moral?
Versuchsobjekte, die ertrugen die Qual.
Hilflos in den Händen von Wissenschaft ohne Herz,
Werner und die anderen erlitten den Schmerz.

Refrain

Werner H, dein Lächeln bleibt in uns
Doch die Welt war kalt, nahmen Dir Deinen Wunsch.
Experimente, Proben, weil Du nicht passt.
Menschenwürde zerstört im grausamen Hass.

Unbedeutend nannten sie Dich, doch das war ´ne Lüge
Jedes Kind ein Leben, doch die Ärzte sahen nur Flüge (?)
Die Gemeinschaft schweigt, doch die Schreie sind laut.
Die Geschichte dieser Kinder, brutal verbaut.

Macht in den Händen, die das Leben verachten,
sie nahmen die Zukunft, ließen sie nicht erwachsen.
Kein Entkommen, kein Licht in dieser Nacht.
Werner und die anderen, ihr Tod war gemacht.

Refrain

Ärzte ohne Gnade, was taten sie bloß?
Kinder wie Versuchstiere, doch sie zahlten das Los.
Hilflos und allein in der Dunkelheit
Werner H, ein Kind, das die Welt nicht befreit.

Werner H, dein Lächeln bleibt in uns
Doch die Welt war kalt, nahmen Dir Deinen Wunsch.
Experimente, Proben, weil Du nicht passt.
Menschenwürde zerstört im grausamen Hass.

100 Kinder verloren, doch wir tragen die Fackel,
Werner H., Du bist ein Zeichen, trotz all dem Dreck.
Die Menschlichkeit zerbrach, doch die Erinnerung bleibt,
Wir singen Euere Namen, bis die Gerechtigkeit schreit

Foto Heike Barndt